Über mich:
Am 20. Juni 1972 erblickte ich in Traunstein/Bayern das Licht der Welt. Aufgewachsen bin ich im schönen Wienerwald, wo ich auch die Lehre des Zimmermanns erlernte.
Nach Absolvierung meines Wehrdienstes arbeitete ich bei der Fa. Halbartschlager als Zimmerergeselle und danach als Vorarbeiter.
Ich wollte mich schon immer verändern und so arbeitete ich bei der Firma ELK im Blockhausbau in den verschiedensten Orten Österreichs.
Nach einigen Jahren veränderte sich wieder mein Leben und ich entschloss mich, als Zimmermannsgeselle auf traditionelle Wanderschaft zu gehen: Auf die Walz.
Es zog mich von Österreich über Deutschland, die Schweiz und Frankreich bis nach Neuseeland und Australien und ich durfte fünf Jahre Neues kennenlernen.
Heute bin ich stolz, diesen Weg gegangen zu sein und führe nun Tradition und modernen Holzbau in meinem Betrieb mit meinem erfahrenen Team für beste Kundenzufriedenheit durch.
Auf der Walz
Neue Erfahrungen machen. Menschen, Kulturen, Techniken und Arbeitsweisen offen begegnen. Abschied nehmen. Unterwegs sein. Rast machen. Wehmut spüren. Wach sein, neugierig bleiben. Lernen wollen, sich und seine Fähigkeiten weiterentwickeln. Dankbar zurückdenken. Intensiv den Moment leben. Sich auf morgen freuen. Auf der Walz sein.
Früher gehörten sie zum Straßenbild, zum normalen Alltag. Mit breitkrempigem Schlapphut, Stenz und Bündel, in schwarzer Cordkluft, Schlaghose, Weste und Manchesterjacke wanderten die jungen Zimmerleute auf der Walz durch die Länder. Ihre Heimat durften sie in einem Bannkreis von 50 Kilometern während drei Jahre und genau einen Tag nicht betreten.
Je nach Gegend waren sie sogar sechs Jahre und einen Tag unterwegs. Sinn und Zweck der Walz war und ist es, das Handwerk nach der Lehre weiter zu verfeinern, neue Techniken zu erlernen, Berufserfahrung zu sammeln. Als Geselle bei unterschiedlichsten Meistern, in fremden Regionen und Ländern, unter erschwerten Umständen. An diesem jahrhundertealten Brauch hat sich bis heute nichts geändert – außer der Tatsache, dass sich in den letzten paar Jahrzehnten weniger Zimmerleute auf dieses Abenteuer einließen als beispielsweise zu Beginn des 19. Jahrhunderts.
Unterwegs in der Fremde auf dem Weg zum Meister
Im Holzbau wird noch heute großen Wert auf die Tradition der Walz gelegt - so viel wie in keiner anderen Berufsgruppe innerhalb des Bauhandwerks, in welcher die Wanderjahre oder auch Tippelei ebenfalls verankert ist. Denn lange Zeit war die Walz bei den Handwerkern Voraussetzung, um Meister ihres Fachs zu werden. Früher kreuzten Tischler, Maurer, Dachdecker, Steinmetze, Holzbildhauer, Buchbinder, Schneider, Goldschmiede oder Instrumentenbauer die Wege der Zimmerleute. Heute sind weltweit noch rund 600 bis 800 Gesellen unterwegs. Davon stammt ein überragender Anteil aus dem Zimmereihandwerk. 20 Prozent von allen, die sich auf Walz befinden, sind Frauen - mehr als je zuvor.
Erfahrungen im Beruf sammeln, gleichzeitig andere Kulturen und Menschen kennenlernen – diese Aussicht reizt die jungen Zimmerleute von heute, trotz der Vorschrift, dass man nur zu Fuß, notfalls per Anhalter unterwegs sein darf. Selber fahren ist verboten, das Benutzen öffentlicher Verkehrsmittel verpönt – außer, um auf einen anderen Kontinent zu gelangen.
Reizvoll scheint vielen auch die Gratwanderung zwischen Dazugehören und Ausgeschlossen sein. Schließlich bewegt sich ein Wandergeselle auf Pfaden, die leicht auf Abwege führen können. So fern von daheim. Und selten mit vollem Portemonnaie. Ohne zu wissen, was übermorgen sein wird, wo es sein wird. Der Kitzel ist vorprogrammiert. Schon immer galt der Wanderbursche als Abenteurer an der Grenze zum Außenseiter. Die Zimmerleute auf Walz haben durchaus ihre – wenn auch eigenen – Gesetzmäßigkeiten und Regeln. Ehre und Kameradschaft sind immens wichtig und sie sind stolz auf ihren Berufsstand. So stolz, dass sie den Mut haben, sich auf ein entbehrungsreiches, dafür so spannenderes Abenteuer einzulassen. Gestern. Heute. Morgen.